Motorradtour nach Schloss Litvinov und Schloss Libochovice
Pfingstmontag - Mini-Mädel-Tour mit Grit
Bei schönstem Wetter starte ich mit meinem Motorrad, meiner geliebten Speedy in Richtung Erzgebirgskamm und fahre durch das malerische Tal der schwarzen Pockau nach Zöblitz, um mich dort mit meiner Begleiterin zu treffen. Über Ansprung fahren wir durch den Kriegwald nach Rübenau und dort über den kleinen Grenzübergang nach Kalek auf die tschechische Seite des Erzgebirges. Über zahlreiche kleine, kurvige Straßen fahren wir am Kamm entlang Richtung Kliny. Immer wieder bieten sich bei diesem herrlichen Wetter wunderschöne Ausblicke einmal auf die tschechische Seite weit in das Böhmische Becken hinein und ein andermal zurück Richtung deutscher Seite des Erzgebirges. Ein wahres Bikerparadies und Naturparadies obendrein. Bald geht es über eine der kurvenreichen Straßen hinunter nach Litvinov. Litvinov kannte ich bisher nur als wirklich ausgesprochen häßliche Industriestadt wegen seiner vielen Industrieanlagen am Stadtrand und der herunter gekommenen Neubaublöcke. Beim Planen der Route war mir aber auf der Karte ein Schlosssymbol in der Stadt aufgefallen. Ein Schloss !!! In Litvinov ??? Beinahe unglaublich !!! Also gingen wir gemeinsam auf die Suche und fuhren direkt in das Zentrum der Stadt hinein. Und siehe da, hier gibt es tatsächlich einen kleinen, sehr schönen Altstadtkern mit einem Schloss! Es lohnt sich also tatsächlich, hier einmal bis in die Altstadt hinein zu fahren. Für unsere Motorräder fanden wir direkt neben dem Schloss auf dem Marktplatz einen Parkplatz. Im Schloss gönnten wir uns ein leckeres Mittagessen und schlenderten danach noch über den Marktplatz zur Kirche. Von hier aus fuhren wir zuerst über kleine Straße weiter in Richtung Böhmisches Mittelgebirge und fuhren dann entlang von gut ausgebauten und trotzdem kurvigen Bundesstraßen weiter in Richtung Libochovice. Das Böhmische Mittelgebirge streiften wir hier leider nur am Rand. Von weitem war schon die Hazemburk als „Wegweiser“ immer wieder zu sehen. Sie thront auf einem dieser „Zuckerhutberge“. Über viele kleine Straßen, aber auch gut ausgebaute Bundesstraße gelangten wir nach Libochovice und fanden hier direkt vor dem Schloss einen Parkplatz für unsere Motorräder. Das Schloss kann man auch besichtigen. Es beherbergt sehenswerte Ausstellungen – nur leider nicht montags – so wie heute (Pfingstmontag ist in Tschechien KEIN Feiertag – also ganz normaler Museumsschließtag). Bei diesem zauberhaften Wetter zog es uns aber sowieso viel mehr in den wunderschön angelegten und sehr gepflegten Schlosspark. Hier kann man definitiv nochmal richtig lange Zeit verbringen, so viel gibt es zu entdecken. Vor dem Schloss am angrenzenden Marktplatz lockte uns eine niedliches, kleines Straßencafé mit Eis und Kaffee zum weiteren verweilen. Ein echt super Plätzchen, um einfach nur da zu sitzen, Leute zu beobachten und zu quatschen. Für den Heimweg nahmen wir dann zuerst Kurs Richtung Hasemburk, entschieden uns heute aber diese nicht noch zu besuchen, sondern lieber die Heimfahrt auf möglichst kleinen Straßen zu genießen. Bei Trebenice treffen wir auf die B15 und fahren diese schöne, gut ausgebaute und trotzdem kurvige Straße ein Stück, bevor wir uns wieder über kleine, kurvige Nebenstraßen in Richtung Litvinov hangeln. Diesmal nehmen wir aber eine andere Straße, um auf den Kamm hinauf zu gelangen. Inzwischen sind wirklich sehr viele dieser kleinen Straßen zwischen Erzgebirgskamm und den Straßen im Tal entlang sehr gut und neu asphaltiert. Da das steil abfallende Gelände auf der tschechischen Seite des Erzgebirges jede Menge Kehren erfordert, macht das jede Menge Spaß. Eigentlich könnte man locker den ganzen Tag lang mit dem Motorrad diese Straßen rauf und runter fahren, ohne diese doppelt benutzen zu müssen und das Grinsen Gesicht wird immer breiter. Für den Weg zurück nach Deutschland nutzen wir den kleinen Grenzübergang zwischen Olbernhau-Grünthal und Brandov und gelangen so entlang des Flöhatales wieder auf die deutsche Seite des Erzgebirges. Nachdem wir ein Stück diesem Tal gefolgt sind, biegen wir noch einmal in Richtung Sorgau den Berg hinauf ab. Diese Straße ist zwar in einem nicht so guten Zustand, aber die Landschaft ist zu schön, um sie einfach so links liegen zu lassen. Hier verabschiede ich nun auch meine liebe Begleiterin und fahre allein mit meinem Motorrad über Pockau / Lengefeld in Richtung Augustusburg zurück nach Hause.